Es gibt da dieses Mädchen. Das Mädchen, das in jeder Frau lebt (in manchen mehr in anderen weniger). Sie geht gern schaukeln, trägt gern Kleider und möchte manchmal dem „Erwachsenen-Alltag“ entfliehen. Sie glaubt an Einhörner, Feen und Trolle und begibt sich gern mit ihnen auf die Reise in eine andere Welt.
„Manchmal“ dachte sie „wäre ich gern eine kleine Fee. Ich könnte fliegen und müsste mir um nichts und niemanden Gedanken machen, dann alles wäre perfekt und ich lebte im Paradies.“
Das Mädchen lebte in 2 Welten, in ihrer Traumwelt, in der sie eine Fee sein konnte, die über nichts und niemanden nachdenken musste, da einfach alles perfekt war und in der realen Welt, die sie so manches Mal auf den Boden der Tatsachen zurück holte.
Sie war in beiden Welten ein glückliches Mädchen.
Ihre Traumwelt hatte sie gelehrt, an das zu glauben, was sie in der realen Welt niemals zu denken gewagt hat. Sie fühlte sich dort freier und stärker, als sie es jemals gewesen ist und hatte Gaben und Eigenschaften, die sie in der realen Welt nicht besaß. Viele Träume des Mädchens handelten von der großen Liebe. Vom Leben zu zweit und einer glücklichen Beziehung.
In der realen Welt hatte sie diese nicht, denn sie war sehr schüchtern und traute sich nicht, ihren Traumprinzen (den sie bereits seit Jahren anschmachtete) anzusprechen. So musste sie immer wieder flüchten in die Welt, in der alles perfekt war und sie mit ihrem Traumprinzen glücklich zusammen lebte.
Als sie eines Tages an einem Spielplatz vorbeikam, musste sie einfach auf die Schaukel steigen und sich vom Wind treiben lassen. Sie fühlte sich zu der Schaukel hingezogen, als hätte sie sie gerufen und sie dazu überredet, auf ihr zu schaukeln und sich frei zu fühlen. Sie ließ sich treiben, hatte ihre Gedanken vollkommen abgeschaltet und genoss das schwerelose Gefühl. Sie hatte Spaß, war unheimlich glücklich und schaukelte mit geschlossenen Augen, so dass sie gar nicht bemerkte, dass ihr Traumprinz neben der Schaukel auftauchte und ihr beim Schaukeln zusah. Sie spürte einen Windzug und öffnete die Augen.
Wieder einmal dache sie, es sei nur ein Traum, dass sie schaukelte und dass ihr Traumprinz direkt neben ihr stand, aber es war das reale Leben. Ihre tiefsten Träume waren real geworden, denn sie ließ sich treiben, sie hörte auf ihre Gefühle und nicht auf ihrem Verstand und so gelang es ihr endlich, ihren Traum zu leben.