Nachdem wir ausgiebeig im Victor’s Hotel Weingärtner gefrühstückt haben, machten wir uns auf den Weg nach Saarbrücken. Für heute war geplant, das Best Western Victor’s in Saarbrücken anzuschauen, danach hatten wir eine Führung über die Völklinger Hütte und abends konnte man sich aussuchen, ob man eine Weintour oder eine alte römische Villa besichtigt. Danach bezogen wir unsere Zimmer im Victor’s Residenzhotel Schloss Berg. Der Tag war also voll mit neuen Eindrücken und vielen Erlebnissen. Bilder vom Victor’s Best Western, dem Hotel Schloss Berg und unserem nachmittagsprogramm zeig ich euch in einem (oder 2) weiteren Post. Heute gibt es ein paar Eindrücke unserer Führung über die Völklinger Hütte – und weil es ihm im Beitrag über die Flugausstellung so viel Spaß gemacht hat, gebe ich heute mal wieder das Wort ab an Michael:
Manchmal kommt einem der Gedanke: „Wie wird das eigentlich hergestellt?“, wenn man mit irgendwelchen alltäglichen Gegenständen hantiert. Entweder schaut man sich dann eine Folge „Sendung mit der Maus“ an, um das herauszufinden oder man zuckt einfach mit den Schultern und denkt sich: „Irgendeiner wird wohl Ahnung davon haben.“
Genauso ist es mit Gegenständen die aus Stahl oder Eisen sind. Man weiß, dass Eisenerz abgebaut und daraus Eisen gewonnen wird, aber so richtig beschäftigt damit haben sich sicher die wenigsten. Seit uns die Hotelgruppe „Victor’s“ zu einer Besichtigung der Völklinger Hütte eingeladen hat, wissen wir jetzt ganz genau, wie man Roheisen herstellt!
Das Erste, was einem beim Anblick der Hütte (so werden Fabriken zur Eisenproduktion genannt) in den Sinn kam, war: Rost. Die gesamte Anlage war riesig und bestand zum allergrößten Teil aus Stahl und der hat mit der Zeit eine schöne rote Patina angesetzt. Der zweite Gedanke war: Staub. Bei der Eisenproduktion fallen enorme Mengen an Schmutz an, vor allem da die Kohle, die zum Schmelzen verwendet wird, zunächst gemahlen wird. Dabei legt sich über die ganzen Maschinen eine dicke Staubschicht. Früher soll diese Staubschicht über der ganzen Stadt gelegen haben, weswegen Völklingen auch als hässlichste Stadt Deutschlands galt (und bei einigen noch immer gilt). Da die Völklinger Hütte UNESCO-Weltkulturerbe ist, darf aber daran nichts verändert werden. Also einmal flott durchfegen geht nicht, der Staub muss da bleiben wo er ist.
Unser Touristenführer hat früher selbst auf der Völklinger Hütte gearbeitet und man konnte ihm seine Begeisterung an der ganzen Technik ansehen. Er erklärte uns das Schienensystem, dass mit Hilfe von Loren die Hochöfen „beschickt“. Kohle, Eisenerz und andere Rohstoffe werden in eine Höhe von rund 30 Metern gefahren und von oben in die Hochöfen gekippt. Mithilfe von riesigen „Winderhitzern“ wurde noch heiße Luft in die Öfen gepustet, das half dabei das Eisen im Eisenerz zu schmelzen.
Nach dem langen Abstieg sahen wir dann, wo damals das flüssige Eisen aus den Hochöfen floss. Angesichts der Größe der Hochöfen war der Ausguss geradezu lächerlich klein, man konnte sich gut vorstellen was für einen Aufwand es kostet um eine kleine Menge Roheisen zu gewinnen.
Die Völklinger Hütte bei Sonnenuntergang. Man kann erahnen was für ein Dunst in der ganzen Stadt gehangen haben muss, als die Hütte und alle umliegenden Stahlfabriken noch in Betrieb war.
Zum Glück sind alle Metalloberflächen mehrere Zentimeter dick, so dass der Rost der Infrastruktur der Hütte nicht wirklich etwas anhaben kann. Die Rohre leiteten Wasser, Dampf und heiße Luft zu den Hochöfen und wieder davon weg.
Überall musste man aufpassen, dass man nicht gegen Stahlträger läuft oder sich an irgendetwas stößt. Vor allem als großer Mensch waren einige Bereiche gefährlich niedrig. Zur Sicherheit hat jeder Besucher einen Bauarbeiterhelm und ein formschönes Haarnetz bekommen.
In der Halle, in der früher die alten Dampfturbinen betrieben wurden, finden regelmäßig Ausstellungen statt. Also auch wer nicht unbedingt an der Eisenindustrie interessiert ist, kann sich dort eine Kunstausstellung ansehen – über die Kunstausstellung könnt ihr im nächsten Post mehr lesen und sehen! Aber wie ihr seht, ist die Hütte auch perfekt für die Fotografie.
Um Völklingen herum breitet sich das Saarland aus. Auch wenn es eines der kleinsten Bundesländer ist, ist die Natur atemberaubend schön. Große Teile der Fabrik waren ein einziges Rohrgewirr. Um wirklich zu verstehen welche Rohre wohin führen und wozu sie dienen, muss man wohl Maschinenbau studieren.
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Das war sie also – unsere Führung über die Völklinger Hütte. Vielen Dank an Victor’s für die Einladung und die spannende Führung. Ich muss ehrlich sagen, ich hätte vorher nicht gedacht, dass so eine Eisenhütte so spannend sein kann, aber die Führung war wirklich interessant und wir haben viel gelernt und mit eigenen Augen sehen können, was man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.
Ich würde mich freuen, wenn ihr auch mal ein kurzes Feedback gebt, wie ihr die Beiträge von Michael findet. Ich kann mir vorstellen, ihn in nächster Zeit mehr mit in den Blog einzubinden, wenn euch auch „Männerthemen“ oder einfach mal eine andere Schreibweise gefällt, dann sagt das gern! Wir freuen uns auf euer Feedback!